Volkstrauertag 2022
Am Sonntag, den 13. November 2022 legte Bürgermeister Martin Wietzel am frühen Morgen zum Gedenken der Gefallenen ein Kranz am Kriegerdenkmal nieder.
Folgende Gedanken machte er sich dazu:
"Viele der jüngeren Generation werden sich die Frage stellen, warum man an einer längst aus der Mode geratenen Zeremonie wie einer Kranzniederlegung festhält. Immerhin ist das Ende des zweiten Weltkrieges über 80 Jahre her und in Europa und insbesondere in unserem Land herrscht seitdem Frieden. Der heutige Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. Nach dem ersten Weltkrieg musste unser Utzenfeld 16 Menschenopfer beklagen. Der zweite Weltkrieg riss noch größere Wunden in unseren Heimatort, so waren 20 Männer gefallen und 4 vermisst. Mit der bedingungslosen Kapitulation endete elf Tage nach der Besetzung am 8. Mai 1945 der unselige, von Hitler provozierte Krieg, der diese Menschenopfer forderte. Anders als beim Ersten Weltkrieg zog sich die Rückkehr bei vielen hinaus, vor allem wenn sie in sowjetischer Hand waren. Zweieinhalb Jahre nach Kriegsende waren noch 16 fort, und erst an Ostern 1950 waren alle Überlebenden zurück. Die heutige Kranzniederlegung hat keinen heroischen Stellenwert. Vielmehr geht es darum, den Frieden und die Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Wir müssen unser Kriegerdenkmal als Mahnmal verstehen. Genau unter diesem Gesichtspunkt macht eine Kranzniederlegung Sinn. An diesem Mahnmal erinnern wir uns daran, dass Krieg, Hass, Verfolgung, Fremdenhass und Terror keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Insbesondere der Gräuel in nicht allzu weiter Entfernung, die zur aktuellen Zeit geschehen, insbesondere die vielen Opfer die bereits seit Februar des Jahres auf beiden Seiten, ob russisch oder ukrainisch, gefordert wurden sind wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man sich die Geschichte in Erinnerung ruft!
Das Mahnmal soll uns immer wieder seine wahre Botschaft vor Augen führen: Nie wieder Krieg!"