Bürgerversammlung
Die Gemeindeverwaltung Utzenfeld veranstaltete am Donnerstag, 1. Dezember 2022 eine Bürgerversammlung, welcher etwa 65 Bürgerinnen und Bürger folgten. Bürgermeister Wietzel freute sich über die hohe Anzahl der Anwesenden.
Zu Beginn berichtete Herr Tröndle vom Landratsamt Lörrach zum Thema Hochwasser, auch von geschichtlichen Hochwasserereignissen der großen Wiese rund um den Ort Utzenfeld. Weiter wurden Hochwasserkarten, welche im Internet für jeden aufrufbar sind, erklärt.Hochwasser kann jeden treffen! Eine gründliche Vorsorge und das Wissen um die Gefahren sind der beste Weg, um sich und seinen Besitz zu schützen. Gemäß Wasserhaushaltsgesetz (§5 Abs. 2 WHG) ist jede Person dazu verpflichtet, Maßnahmen zur Eigenvorsorge für den Fall eines Hochwassers zu treffen.Wichtig dabei ist die Information der Bürger. Hierzu wurde bereits Anfang des Jahres der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ an alle Haushalte im Ort verteilt. Darin beschrieben auch welche Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände jeder für solche Situationen zu Hause haben sollte. Auch wurden Fragen der Anwesenden beantwortet.
Informationen zu den Hochwasserkarten: www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de/buergerinnen-und-buerger-vor-dem-hochwasser
Im Anschluss berichtet Bürgermeister Wietzel zum Thema Wärmeverbundplanung, bei welchem die Nutzung der potentiellen Flächen für Photovoltaikanlagen noch nicht ausreichend belegt sind. Derzeit sind nicht nur im Ort Utzenfeld zu wenig Photovoltaikanlagen installiert, sondern im gesamten Landkreis Lörrach. Zur Nutzung von potentiellen Flächen für Photovoltaikanlagen konnte nun Bürgermeister Wietzel Frau Dittrich der Firma EWS begrüßen. Sie berichtete umfangreich, wie Anlagen aufgebaut sind und welche Vergütungen bezahlt werden. Auch gut zu wissen, dass im kommenden Jahr die Mehrwertsteuer für neue Anlagen entfällt. Die EWS unterstützen Bürgerinnen und Bürger von der Planung bis zur Errichtung von Photovoltaikanlagen.Kontaktaufnahme bei Interesse an Photovoltaikanlagen: solaranlage@ews-schoenau.de, www.ews-schoenau.de/pv-anlage
Zur Versorgungssicherheit von Gas und Strom berichtete im Anschluss Martin Halm, ebenfalls der Firma EWS. Die Versorgung sieht derzeit gut aus, da die Gasspeicher annähernd voll sind und sich auch das Klima derzeit noch unterstützend positiv, also mild, darstellt. Das Obere Wiesental liegt versorgungstechnisch am Ende der Versorgungsleitung, sobald zu wenig Gas zur Verfügung steht, wird auch irgendwann nichts mehr ankommen. Ein weiteres Problem stellt die Wiederinbetriebnahme der Heizungen dar, sobald das Gas wieder geliefert wird. Die Mitarbeiter der EWS müssen an die Heizungsanlagen heran, um diese in Betrieb zu nehmen. Beim Strom kann es ebenfalls Probleme geben. Ein Blackout ist weniger zur befürchten, eher ein Brownout. Dabei handelt es sich um ein kontrolliertes Abschalten von großen Verbrauchern oder Ortsbereichen. Diese Abschaltungen können von 1 bis 1,5 Stunden Dauer sein, was zur Stabilisierung der Stromversorgung beiträgt.
Passend zu diesem Thema leitete Bürgermeister Wietzel zum Thema Notfalltreffpunkte über. Bereits im September des Jahres wurde vom Landkreis die „Rahmenempfehlung Notfalltreffpunkte“ an die Kommunen versendet. Dabei geht es darum, bei flächendeckendem Stromausfall einen Anlauf-Punkt für die Bewohner zur Verfügung zu stellen.Daraufhin fand Anfang Oktober die erste Besprechung mit Christoph Gutmann (Kommandant freiw. Feuerwehr Utzenfeld), Simon Redling (stv. Kreisgeschäftsführer DRK Kreisverband Lörrach) und Martin Wietzel statt. Es wurden erste Maßnahmen festgelegt und das weitere Vorgehen besprochen. Dazu gehörte auch, eine Bürgerinformation durchzuführen. Weiter berichtete Wietzel, dass ein 22 kVa Diesel-Generator angeschafft und im Werkhofgebäude aufgestellt wurde. So kann bei Stromausfall das Feuerwehrgerätehaus sowie der Werkhof von eben dieser Ersatzstromquelle versorgt werden. Da beide Gebäude über eine Heizung, eine Wärmepumpe betrieben werden, sind die Gebäude auch im Winter und bei Stromausfall beheizbar. Für die Notversorgung wurde ein 1.000 Liter Dieseltank angeschafft, so kann der Generator für bis zu 6 Tage betrieben werden. Mit der Geschäftsführerin Nicole Walliser der Firma Walliser-Bau wurde ein Kontrakt geschlossen, bei Versorgungsengpässen Diesel-Kraftstoff über die Werkhoftankstelle zu beziehen. Herzlichen Dank an Frau Walliser.Nun übergab Wietzel das Wort an Christoph Gutmann, welcher Details zum Generator und den Räumlichkeiten des Gerätehauses und Werkhofs erläuterte. So ist im Alarmfall das Feuerwehrgerätehaus nur bedingt nutzbar, da je nach Notfall die Feuerwehr das Gerätehaus nutzen wird. Im Krisenfall können nur einzelne Räume genutzt werden. Weitere Räume sind im Werkhof vorhanden.Welche Erwartungen haben Bürger an einen Notfalltreffpunkt:
- Erste Hilfe
- Alarme melden, Alarmmeldung
- Informationen erhalten; Lageerkundung
- Aufwärmen
- Getränke (Heiß/Kalt)
- Lebensmittel, nur bedingt
- Ggf. Akkus laden
- Babynahrung
- Sanitäre Gegebenheiten nutzen
Werden weitere Räumlichkeiten benötigt, kann die Gemeindehalle genutzt werden. Sodann übergab Christoph das Wort an Simon Redling, welcher zur Absetzung des Notrufs berichtete sowie über Patienten, welche zu Hause Strom benötigen für Beatmungsgeräte oder andere lebenserhaltende Maßnahmen. Hier führte auch Simon aus, dass die Lebensmittelversorgung nicht nur von der Gemeinde gestemmt werden kann, sondern auch durch Selbstversorgung erfolgen muss, dabei wurde auch auf den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ hingewiesen. In diesem stehen wertvolle Hinweise, auf was die Vorsorge abzielt. Ein weiteres Treffen des Organisationsteams wird in naher Zukunft stattfinden, um weitere Details zu besprechen. Wietzel sprach Christoph und Simon ein herzliches Danke aus. Als weiteren und letzten Punkt stand auf der Agenda "Verschiedenes/Fragen". Hier teilte Bürgermeister Wietzel mit, dass ein weiterer Felsblock oberhalb der B317 in Höhe Obermatt festgestellt worden war, dieser wurde am vergangenen Mittwoch durch eine Fachfirma gezielt zum Abgang gebracht. Nachdem keine Wortmeldungen und Fragen anstanden, bedankte sich Wietzel bei den anwesenden ganz herzlich und schloss die Versammlung.
Informationen zu den Notfalltreffpunkten: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/notfalltreffpunkte-fuer-die-bevoelkerung-in-baden-wuerttemberg-1/